Beginnen wir unsere Rundreise im äußersten Norden des Brabaker Reichs, im von dichtem Dschungel und den südlichsten Ausläufern der Regenberge umgebenen H'Rabaal. Nur wenig Land wurde hier von weißer Siedlerhand für den Ackerbau urbar gemacht, den der Urwald holt sich gerade hier schnell zurück, was ihm genommen wurde. Viel profitabler ist die Jagd und der Handel mit den hier zahlreichen Achazsippen. Doch das wichtigste in der ganzen Provinz sind die Bergwerke und Steinbrüche in den Bergen des H'Rabaaler Hochlandes, die der hier beheimateten Familie Charazzar schon immer einen hohen Gewinn einbrachten. Folgt man von der Stadt aus dem großen Handelsweg, auf dem ein Grossteil des Getreides aus dem Süden heran- wird und die einheimischen Güter weggebracht werden, stößt man schnell auf die Ort, an dem Mysob und Morob sich vereinigen und es flachen Flussbarken erlauben, den Mysob zu befahren. Von hier aus folgt man dem dünnen "Schlauch", der H'Rabaal mit dem Rest Brabaks verbindet, entweder zu Fuß oder auf dem großen Strom selbst. An beiden Ufern des breiten Flusstales erstreckt sich das bebaute Land nur etwa ein halbes Dutzend Meilen weit ins Landesinnere und geht bald in den allgegenwärtigen tropischen Regenwald über, der sich sanft gewellt auf dem flachen Hügelland vor den Bergen ausbreitet.

Bald erreichen wir Sylphur, und damit die dichter besiedelten Gebiete des Königreiches. Um die Stadt erstreckt sich Ackerland, auf dem vor allem Reis, Hirse und Mais angebaut werden. Bei Sylphur mündet auch der Gangreb, nach dem Mysob der zweitgrößte Fluss in der Region, in den hier bereits breit und träge dahinfließenden Hauptstrom. Der kleinere Bruder des Mysob ist die Lebensader des Großherzogtums Meridiana, des Stammlandes der Familie DeSylphur, an dessen Flussauen seit eh und je das nötige Getreide für die Region angebaut wird. 

Zu den beiden Flüssen ist zu sagen, dass sie im Laufe der Zeit weite Flusstäler in das hügelige Vorland des Gebirges gegraben haben. Das hat die Konsequenz, das bis etwa zur Südgrenze der Sítia Escaria der Lauf des Mysob von ebendiesen Hügelketten in einem breiten Flussbett gehalten wird, erst weiter südlich beginnt sich der Fluss in die bekannten weitläufigen Nebenarme und kleine Seen auszubreiten und das Land zu versumpfen. Die Überschwemmungen nördlich von Escaria sind natürlich reißender, da hier viel Wasser in einem engeren Flussbett läuft als weiter südlich. Die Verschlammungen auf den Feldern nach den Überschwemmungen erschweren es natürlich jedes Jahr, das Land dem Besitzer zuzuordnen, aber sie sind auch ein Segen: Im Gebirge und Oberlauf abgetragen, bedeckt der fruchtbare Schlamm jedes Jahr die ausgelaugten Felder und gewährleistet die Ernten, die zumindest hoch genug sind, um die Landbevölkerung am Leben zu halten

Folgt man dem großen Handelsweg weiter nach Süden, so überschreitet man bald die Grenze nach Mysobien. Hier liegen recht ertragreiche Böden, zum einen durch die bereits genannten Überschwemmungen, zum anderen weil das Land im Osten zur Hochebene von Sijak ansteigt und es weniger sumpfig ist. Natürlich sind die Erträge nicht mit denen zu vergleichen, die das Herzogtum Vinay abwirft, zumal sich im Westen an Mysobien die berühmt-berüchtigten Mysobsümpfe anschließen und fast die ganze Grafschaft H'Rayar bedecken. Hier wächst außer Reis nicht viel, da einfach genug fester Boden für den Ackerbau fehlt. Bei Corrilhâ, der Provinzhauptstadt Mysobiens, zweigt nach Westen der "Echsen-Weg" ab, der die Kernprovinzen direkt mit der Westküste verbindet und die einzige halbwegs sichere und besser ausgebaute Route durch sie Sümpfe darstellt. 

Das Land östlich von Mysobien ist eher mit weiten, feuchten Grasländern bedeckt, die zwar auch nicht besonders fruchtbar sind, aber doch recht gut zur Viehzucht geeignet sind, da das Gebiet, in etwa die Grafschaft Sijak, auf dem letzten flachen Ausläufer des Regengebirges bzw. des Hochlandes von H'Rabaal liegt. Durch die höhere Lage ist hier der Grundwasserspiegel wesentlich tiefer und die Wassermassen nach den Monsunregen fließen besser ab, statt wie links des Mysob als ausgedehnt Sümpfe stehen zu bleiben.

Doch der große Handelsweg führt uns immer weiter nach Süden bis zum sumpfigen Unterlauf des Mysob und den Grenzen des Erzherzogtums Brabakien, wo wir schon fast am nächsten großen Ziel unserer Reise sind, der Hauptstadt Brabak selbst. Hier in der südlichsten großen Hafenstadt, die in ganz Aventurien als Umschlagplatz Waren aller Art bekannt ist, reicht das Spektrum von den Prachtpalästen der Granden bis zu den Slums der verfallenen Randbezirke. Das nötige Kleingeld vorausgesetzt, kann man sich hier von den Strapazen der Reise erholen, bevor man wieder aufbricht. Hier enden auch die beiden Küstenstrassen, die von Plesse und Vinay aus stets dem Meer folgen und de Küstenstädte miteinander verbinden. Ab ca. 5 Meilen westlich von Brabak bis zur Ostgrenze besteht die Küste aus Steilklippen, Siedlungen liegen vorwiegend an geschützten, flachen (die Steilklippen sind hier gemeint, nicht die Wassertiefe) Buchten. Diese Klippen sind einer der Gründe, warum das Kap so gefährlich ist

Begeben wir uns nun zuerst in den Westen: Die flache, nur leicht hügelige Landschaft des Herzogtums Sundsvall  ist von vielen seichten Seen übersät, die nicht selten von morastigen Wälder und Sümpfen umgeben sind. Zum Mysob hin schließen von hier aus die schon früher erwähnten Mysobsümpfe an. Ansonsten findet man hier weite Graslandschaften, die nach Norden gen Tucacas immer bewaldeter werden, bis sie zum undurchdringlichen Regenwald der jüngsten Provinz Brabaks werden. Im Küstenbereich jedoch findet man etwa 15 Meilen ins Land hinein gutes Ackerland, das zu den fruchtbarsten und am längsten bewirtschafteten Landstrichen Brabaks gehört. Besonders im Osten, wo das Land von den strengen Westwinden geschützt ist, hat sich im Laufe der Zeit richtiggehend Kulturland entwickelt, auf dem in Plantagen Obst, Gemüse und anderen "exotische" (für einen Mittelreicher) Pflanzen angebaut werden, z.B. Tabak, Südfrüchte und ähnliches. Am fruchtbarsten ist, wie schon oft erwähnt, das Herzogtum Vinay.

Damit schließen wir unsere Rundreise durch Brabak mit einem schönen Humpen echtem Thorwaler-Bier (zumindest annähernd...) bei den in Vinay ansässigen Nordleuten.