Sítiario de San Praiodes

Supremo der Miliz von Lárus

 

Pardigon Rondriges DeCortez wurde am 16. Rondra 996 BF als Sohn von Parinor Leomar DeCortez und seiner Gemahlin Shandra de Monterey in Sylla geboren. Er hatte sein zehntes Lebensjahr kaum vollendet, als sein Vater, der damals noch als Botschafter Brabaks in Sylla weilte, ihn zurück in die Heimat, an den Hof des Herzogs von Ceára, schickte. Dort, so war es der ehrgeizige Wunsch Parinors, sollte er an der privaten Fechtschule der Familie DeCortez den Umgang mit der Klinge erlernen und sich alles aneignen, was ihm in seinem späteren Leben einmal nützen könnte.

In die Hände seiner erfahrenen Lehrer machte der Junge, der an seinen Übungsstunden rasch Gefallen fand, gute Fortschritte. Die Lehrmeister merkten schon nach wenigen Wochen, dass ihr neuer Schüler über eine gute Beobachtungsgabe und ein ganz ungewöhnliches Geschick im Umgang mit Waffen verfügte. Dennoch genoss Pardigon dadurch keine Vorteile: Er wurde genauso streng behandelt und selten gelobt wie alle anderen Mitschüler. Auch hinsichtlich seines strategischen und taktischen Geschicks übertraf er die meisten anderen Schüler. Selbst abends, wenn sich die anderen Zöglinge längst amüsierten, saß Pardigon noch in der herzoglichen Bibliothek, um sich mit den Feinheiten der "schiefen Schlachtordnung" oder des "maraskanischen Manövers" vertraut zu machen.

Nach der Zeit an der Fechtschule, die er mit Auszeichnung abschloss, bekam er aufgrund seiner Herkunft, aber auch wegen seiner Fähigkeiten seinen ersten Posten bei den Miliztruppen in Lárus. Er diente einige Zeit als Adjutant des Kommandeurs und löste diesen nach seiner frühzeitigen Beförderung zum Supremo sogar ab. Pardigons größter Wunsch ist es, eines Tages den Rang eines Generáls zu bekleiden. Ganz unerwartet ernannte ihn sein Vetter, der Herzog von Ceára, im Alter von gerade einmal 27 Jahren zum Sítio von San Praiodes. Diese wichtige Aufgabe erfüllt Pardinor mit Stolz, und er bemüht sich, das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Wachsam wie ein Falke beschützt er die Provinz vor Feinden, stets bereit, drohendes Unheil, Intrigen und Verrat von der Familie DeCortez und von San Praiodes fernzuhalten.

Von einer Ehe will der Sítio derzeit noch nichts wissen, auch wenn seine Mutter ihn bedrängt, sich doch endlich nach einer passenden Gemahlin umzuschauen. Pardigon ist der Ansicht, dass vorerst wichtigere Dinge seine Aufmerksamkeit erfordern. Außerdem ist er fest davon überzeugt, dass eine Frau mit dem streng militärisch geprägten Leben, das er so liebt, auf Dauer nicht zufrieden wäre.

 

Charakter:

Wenn Pardigon DeCortez eines nicht schätzt, so ist es Verschwendung und unnötiger Luxus. Obwohl er Herr einer überaus reichen Provinz ist, lebt der Sítio nicht im Überfluss und erwartet auch von seinen Untertanen Sparsamkeit und Mäßigung. Kunst, Musik und viele Annehmlichkeiten des adligen Lebens sind ihm bis zum heutigen Tag fremd geblieben. Stattdessen genießt der Supremo die körperliche Ertüchtigung und die Ausbildung seiner Milizsoldaten, die er zumindest teilweise persönlich übernimmt. Pardigon ist seinem Herzog treu ergeben, und dieser schätzt ihn deshalb trotz seiner bisweilen ruppigen Art sehr. Pardinors Verhältnis zur Familie Terbysios ist im Gegensatz dazu eher kühl, wenn auch respektvoll. Als Anhänger der Rondrakirche ist dem Sítio Magie höchst suspekt, vor allem dann, wenn sie so geballt auftritt wie in der Sippe des derzeitigen Condes von Lárus.

 

Aussehen:

Pardigon DeCortez ist ein schlanker, aber breitschultriger Mann im besten Alter, an dessen Art sich zu bewegen man sofort den erfahrenen Krieger erkennt. Seine langen schwarzen Haare hat er ordentlich zu einem Pferdeschwanz gebunden, sein kurzer Bart ist stets ordentlich gestutzt. An der linken Hand fehlen Pardinor zwei Fingerkuppen, die er in einem Kampf verlor. Für gewöhnlich trägt der Supremo seine graue Uniform mit der roter Schärpe, dazu polierte schwarze Stiefel. Man trifft ihn nie ohne sein edles, in vielen Kämpfen erprobtes Schwert aus der Waffenschmiede ya Merilla an. Dieses stellt den einzigen persönlichen Luxus dar, den er sich je gegönnt hat.

Text: Sören Kielmann