Granduque de Meridiana

Marescal de Meridiana

Mitglied der Audienzia

Don de Ardarell

 

Biographie:

Nachdem Mizirion II. erste Frau 978 N. BF starb, heiratete der alternde Monarch erneut und am 22. Phex 978 n. BF (15 v. Hal) erblickte zum Erstaunen des Hofstaates Nestario Lucan DeSylphur als jüngster Sohn des Königs in Brabak das Licht der Welt. Doch diese Familienidylle hielt nicht lange an, denn schon bald starb sein Vater und sein älterer Bruder wurde als Mizirion III. von Brabak inthronisiert. Nestarios Mutter, Sefira DeSylphur, die einer alten, aber politisch relativ unbedeutenden Adelsfamilie entstammte, zog sich daraufhin mit ihrem Sohn an die Nordgrenze des Reiches auf ein altes Edlengut ihrer Familie zurück, Ardarell in der Baronía Tocuyo, um fern der Intrigen und Ränkespiele am Hof um ihren geliebten Mann zu trauern und sich alleine der Erziehung ihres Sohnes zu widmen, zumal ihr Verhältnis zu ihrem Stiefsohn nie allzu warm war.
Nach einer relativ unbeschwerten Kindheit, in der er allerdings von seiner Mutter streng und göttergefällig erzogen wurde, trat Nestario früh in die Brabaker Armee ein und trat nach Besuch der Brabaker Militärakademie seine Offizierskarriere an.
In diese Zeit fällt auch seine Hochzeit mit Inarés Katalinya de Vivar, die Schwester seines langjährigen Freundes und Adjutanten Roderico de Vivar. Am 4. Ingerimm 999 n. BF. schlossen die beiden Brautleute mit einem rauschenden Fest auf Gut Ardarell den Traviabund. Bis zum heutigen Tage gingen aus dieser allen Gerüchten nach sehr harmonischen Ehe drei Kinder hervor: Coragon Dariel DeSylphur (geb. 1000 n. BF.), Karianna DeSylphur (geb. 1004 n. BF.) und Camillo DeSylphur (geb. 1011 n. BF.).
Bald stieg Nestario durch seine taktischen Fähigkeiten und seine enge Verwandtschaft zum König weiter in der Militärhierarchie auf. So wurde er 1003 n. BF. (10 Hal) mit nur 25 Jahren zum Supremo befördert. Er machte sich im Krieg gegen die Kem'schen Rebellen als Offizier in der Meridianischen Legion einen Namen, da er seine Soldaten oft zum Sieg führte. Doch seine wichtigste Schlacht schlug er im Vorfeld der zweiten "Großoffensive" der kem'schen Widerstandskämpfer. 

Auf einer Patrouille, bei der er mit seinen Frauen und Männern den Gerüchten über eine große Anzahl kem’scher Rebellen in für sicher gehaltenem Gebiet nachging, erstatteten ihm seine berittenen Kundschafter Bericht über eine brabaker Einheit, die anscheinend in einen Hinterhalt der Kemi geraten war: Gerade noch rechtzeitig, bevor die Kemis endgültig die Oberhand gewinnen konnten, fielen der Supremo und seine Truppen in den Rücken der ahnungslosen Trahelier, die damit auf einmal zwischen Brabakern eingekeilt waren. Obwohl die "Schlacht" eindeutig zu Gunsten der Brabaker ausfiel und nur wenige der Besiegten es schafften, vor den Klingen der wütenden Sieger zu fliehen, hatte der Triumph doch einen bitteren Nachgeschmack: Der charismatische und bei Volk und Adel beliebte Duque de Meridiana, Dariel DeSylphur, der mit seiner Leibgarde in diesen Hinterhalt gelockt worden war, wurde im Handgemenge von einem verirrten Bolzen tödlich an seinem ungeschützten Hals getroffen. Nur kurz nachdem die Kemis geschlagen worden waren, verstarb der Duque auf dem Schlachtfeld.

Diese Ereignisse versetzten den vom Krieg geschüttelten nördlichen Provinzen einen schweren Schlag, da der Granduque de Meridiana immer der mächtigste und treueste Vasall der Krone gewesen war. Da der Granduque kinderlos gestorben war und er keine erbfolgeberechtigten Verwandten hatte, fiel das Herzogtum zunächst wieder zurück an die Krone. In den folgenden innenpolitischen Wirrnissen gelang es einigen wenigen Traheliern, weit ins Landesinnere vorzustoßen, da der Verteidigung plötzlich der Kopf fehlte. Doch Mizirion hatte eine für alle Beteiligten überraschende Lösung: Da er sich der absoluten Loyalität Meridianas sicher sein und er das Stammland der DeSylphurs unter der Kontrolle der Familie behalten wollte, bestellte er den bis dato politisch unbekannten Don Nestario Lucan DeSylphur de Ardarell zum Nachfolger des verstorbenen Dariel DeSylphur (18 Hal / 1011 n. BF.)

Ein nicht unerheblicher Teil des anschließenden erfolgreichen Gegenschlags ging auf die Rechnung des jungen Großherzogs, ebenso wie viele erfolgreiche Verhandlungen während und nach dem Krieg.

Politik:

Der Granduque ist seinem König absolut loyal ergeben, auch wenn aus unbekannten Quellen immer wieder das Gerücht geschürt wird, Nestario plane mit Hilfe der ihm zur Verfügung stehenden Hausmacht einen Umsturz, um sich selbst zu König zu erheben. Tatsache ist, dass er auf Ehrfurcht gebietende Ressourcen zurückgreifen kann und somit zu den mächtigsten Männern Brabaks gezählt werden kann (darüber wer die anderen sind und in welcher Reihenfolge sie stehen scheiden sich die Geister....). Militärisch kann er auf die ihm treu ergebene meridianischen Truppen zurückgreifen, seiner für die brabaker Verhältnisse gut gerüsteten und trainierten Hausstreitmacht, während er durch die Einnahmen aus den Baronías und seinen privaten Gütern finanziell abgesichert ist. Doch sein größter Einfluss liegt in der Politik. Als Halbbruder des Königs wird er schon seit dem kem’schen Unabhängigkeitskrieg zu heiklen und delikaten Verhandlungen herangezogen, wann immer Mizirion III. keinem Anderen vertrauen kann oder möchte. Wann immer es um wichtige, das Königreich betreffende Angelegenheiten geht, scheint der Granduque stets gut informiert zu sein, was Gerüchten nach auf ein umfangreiches Spitzel- und Spionagenetz und seine angeblichen Kontakte zum Geheimdienst zurückzuführen ist. Angeblich gibt Nestario eine beträchtliche Summe dafür aus, von überall Informationen und Lageberichte zu bekommen. Es heißt sogar, er mache noch nicht einmal vor dem Königshof und seiner eigenen Residenz halt.

Von seinen Gefolgs- und Lehnsleuten fordert er die gleiche bedingungslose Loyalität, wie er sie selbst Mizirion entgegenbringt. Die Zwölfgöttlichen Kirchen stehen Nestario etwas reserviert gegenüber, da er ihrer Meinung nach seiner Bevölkerung nicht als leuchtendes Vorbild durch tiefreligiösen und götterfürchtigen Lebenswandel dient. Er ist natürlich gläubig und betet zu den Zwölfen und im besonderen zu den „Familienschutzpatronen“ Efferd und Phex, denen die DeSylphur schon immer eng verbunden waren, aber dennoch weigert er sich, den von manchen Geweihten erhobenen Anspruch nach weltlicher Macht zu akzeptieren oder gar anzuerkennen.

Mit dem aktuellen Vertreter des Hauses Charazzar verbindet ihn schon fast eine ritualisierte politische „Feindschaft“, die durch eine stillschweigende Übereinkunft auf reine politische Mittel beschränkt wurde, wohl wissend was geschehen würde, wenn auf einen der beiden oder dessen Familie ein Mordanschlag verübt würde.

Privat:

Nestario führt allen Anschein nach eine glückliche und harmonische Ehe, zumal er das Glück hatte, nicht aus politischen Abwägungen heraus verheiratetet worden zu sein, sondern aus Liebe. Dementsprechend sind keine Friedelfrauen oder sonstige Geliebte bekannt und er scheint, was manche angesichts seines Standes zu belustigtem Kopfschütteln veranlasst, seiner Frau absolut treu zu sein. Und daher verwundert es keinen, wenn es immer wieder heißt, dem Granduque seien Frau und Kinder wichtiger als Titel, Amt und Würden; im Zweifelsfalle soll nur seine Loyalität gegenüber Mizirion schwerer wiegen. Seine Tage verbringt er abwechselnd zwischen seiner Residenz in Sylphur, den Sitzen seiner Lehnsleute und der Hauptstadt pendelnd, immer darum bemüht, die Übersicht zu behalten und seinen Gefolgsleuten mit Rat, Unterstützung und Tat zur Seite zu stehen. Mit seinem zweiten Vornamen Lucan lässt sich Nestario nur von seinen engsten Vertrauten rufen. 

Militär:

Heute bekleidet Nestario Lucan DeSylphur den Rang eines Marescal der Brabaker Armee und gehört damit zum Generalstab. Ihm unterstehen alle Soldaten der Meridianischen Legion  und dazu die meridianischen Miliztruppen, die aber nur im Kriegsfall ausgehoben werden. 

Aussehen:

Dem etwa 1,84 Schritt großen Herzog sieht man seine inzwischen 46 Götterläufe kaum an, obwohl sein halblang getragenes Haar und das dünne Bärtchen mittlerweile langsam aber kaum zu übersehen ergrauen. Dennoch ist Nestario immer noch im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte und zählt noch lange nicht zum alten Eisen. Sein scharfzüngiger Humor, der oft ins sarkastische oder ironische übergeht, hat schon manchem jüngeren und hitzköpfigen Springinsfeld heiße Ohren verschafft. Am liebsten trägt er dunkle Hosen, dazu passende Reitstiefel, und darüber ein weißes, weit geschnittenes Hemd mit einer Weste aus Seiden oder Brokatstoff, und gelegentlich eine halboffizielle Uniformjacke; dazu natürlich den unvermeidlichen Schlapphut, der unter der brennenden Praiosscheibe so weit im Süden unentbehrlich ist. Nur bei offiziellen Anlässen kleidet er sich aufwendiger oder trägt seine Offiziersuniform, wenn er kann bevorzugt er seine bequemere Alltagskleidung.

Im Kriegsfall trägt er einen wattierten Waffenrock in den Farben der Legion , darüber einen Brustharnisch und einen Morion, an seiner Seite einen Langdolch und seinen treuen Säbel.

Text: Sebastian Anderka