Conde de H'Rayar

Im 995. Götterlaufe nach dem Fall des glorreichen Bosparans (entspricht 1 Hal) erblickte Ernesto nur wenige Augenblicke vor seiner Zwillingsschwester Adamantra das Licht Deres. Aufgezogen wurde er im vollen Bewusstsein seines Standes und so hatten er und seine Schwester viele Freiheiten, sieht man einmal von den Lehrstunden, welche gestreng eingehalten werden mussten, ab. Das erste Mal erlebte der junge Graf einen Rückschlag als seine, ihm sehr liebe, Schwester gegen ihren Willen an die Charazzar und den alten Grafen von Ss´ra´kass „verkauft“ (verheiratet) wurde. Seit dieser Zeit, so sagt die Dienerschaft, fühlte sich der junge Conde mehr zu Natur hingezogen und soll des öfteren durch die Wälder (auch den verfluchten Hexenwald) und die Sümpfe um Saz´adzz gestreift sein. Zu dieser Zeit soll er auch irgendwann mit seinem schwarzen Kater nach Hause zurückgekehrt sein, von welchem er sich seitdem nicht mehr trennen will. 

Mit 24 Götterläufen folgte er dann seiner Mutter als Graf von H’Rayar. 

Die Regierung überlässt allerdings zum größten Teil seinen Untergebenen und gibt sich lieber seinen Gelüsten hin. So findet man ihn auch des öfteren in der Bibliothek aber meist feiert er Orgien mit anderen Adligen, begibt sich auf Jagdausflüge, amüsiert sich mit seinen Gespielinnen und konspiriert mit seiner Schwester. Wenn er sich dann einmal die Woche von seinem Haushofmeister den Stand der Dinge vortragen lässt, wirkt er meist äußerst gelangweilt. So bekommen seine Untertanen ihn auch so gut wie nie zu Gesicht, können sie sich doch des öfteren nur mit einem Hechtsprung vor mit dicken Vorhängen verhangenen Prunkkarosse retten. Noch nie hat man ihn aufbrausen sehen noch nicht mal unter den heftigsten Beleidigung auf dem Adelsrat oder bei einem Bankett, meist kontert er nur kaum merkbar mit spitzer Zunge.  Auch hat er einen Harem in welchem er sich rühmen kann die zehn schönsten Frauen H’Rayars auf einmal versammelt zu haben. Was allerdings wohl auch daran liegt das er sich immer, wenn er einer holderen Schönheit Ansichtig wird, sich dieser bemächtigt. Was aus den armen Wesen wird die damit zwanghaft ihre Stellung verlieren mag niemand zu sagen.

Ernesto ist ca. einen halben Finger größer als 9 Spann und von schlanker Figur, denn obwohl er sich der Völlerei hingibt halten ihn die verschiedenen Rauch- und Rauschkräuter schlank. Er hat ein markantes Gesicht in welchem seine stechenden giftgrünen Augen einen harten Kontrast zu seinem langen pechschwarzen Haar geben. Seine Haare sind immer gut geölt und mal trägt er sie offen oder zu einem eleganten Pferdeschwanz zusammengefasst. Er ist immer nach der neusten Mode gekleidet, und nicht grade in den schlichtesten Variationen

Text: Jan Behler