Don de Inarés

 

"Ich bin ein Spross der Familie Marbosez. Die schon seit 3 Generationen Herrscher über das Donario Inarès sind. Ich  bin eine Zwillingsgeburt. Vor unserer Geburt hatte unsere Mutter einen Traum. In diesem Traum kamen zwei Raben vor, die sich miteinender bis aufs Blut bekämpften. Doch waren diese zwei Raben sich nicht gleich. Der eine war groß und hatte fast kein Gefieder. Seine Augen strahlten eine kalte Wut aus die nichts mehr lebendiges an sich hatte. Der andere war kleiner doch glänzte sein Gefieder gar wundervoll und die Stern brachten sein schwarzes Kleid zum funkelt. Seine Augen waren klarer und sprachen von einer Intelligenz die man einem solchen Tier nicht zugetraut hätte. Dieser Traum wiederholte sich 4 Mal und meine Mutter war in großer Sorge da der Rabe das Tier des Herren Boron war, dem sie nicht all zu früh begegnen wollte .Nach einer langen und schweren Geburt wurden mein Bruder und ich in einer stürmischen Nacht des  17. Boron  geboren. Mein Bruder wurde Pagolaya Mahalid genannt und mir wurde der Name Boronaya Khalid gegeben. 

Vier Tage nach unserer Geburt starb unserer Mutter und wir wurden in die Obhut einer Frau  im Dorf gegeben, weil sich mein Vater keine neue Braut suchen wollte. Sie war eine gebildete und Frau und hatte von den Träumen meiner verstorbenen Mutter gehört. Darum lehrte sie uns beiden schon von früh so manche nützlich Wissensgebiete. So vergingen die Jahre und nach und nach kamen die Unterschiede zwischen uns zu Tage. Während ich langes Haar von einer sehr ungewöhnlichen schwärze bekam, hatte mein Bruder kein einziges Haar auf seinem Kopf, außer seinen Augenbraun. Wir waren auch vom Charakter her sehr unterschiedlich , so dass es mit der Zeit zu immer härteren Auseinandersetzungen zwischen uns kam und wir zum Schluss nur noch das nötigste miteinander redeten. Da ich der Zweitgeborene war wurde ich nie so von meinen Vater beansprucht und ich könnte mich meinem Zeitvertreib, dem Lernen von Geschichten widmen. Ganz besonders interessierten mich die Geschichten der zwölf Götter und deren Taten und Wirken. 

Dies änderte sich als der Hund des Gutes , mit dem mein Bruder immer gerne gespielt hatte, im Sterben lag und von ihm nur durch das Auflegen seiner Hand zurück ins Leben gerufen wurde. Sofort wurde er in Akademie von Brabak geschickt und dort unterrichtet. Nun wurde mir die Aufgabe übertragen die man einem Sohn eines Dons aufträgt und mir blieb immer weniger Zeit mich meiner   zugegebenermaßen bescheidenen   Bibliothek zu widmen. Mein Bruder wurde einer der besten Absolventen seines Jahrgangs und das vor allem im Bereich Nekromantie. Nun, als ich dies erfuhr war ich vom Schock wie betäubt , denn ich hatte mich immer schon beim Lesen der Geschichten dem Gott Boron näher gefühlt als den anderen  elf Göttern und so brach ich sofort  jeglichen Kontakt zu meinem Bruder ab, denn mit dieser götterlästerlichen Zauberei will ich nichts zu tun haben. 

Seitdem  hab ich nichts von ihm gehört, nur das er anscheinend nach Norden aufgebrochen ist. Ich hoffe er hat sich nicht den Bethanier angeschlossen doch in seiner Verblendung kann ich mir das durchaus vorstellen. Dann sind wieder die Götterläufe in das Land gezogen und wird hörten von all den Gräueltaten in den nördlichen Landen. Zu gern hätte ich mich aufgemacht und nach Norden zu ziehen und die wackeren Streiter zu unterstützen doch dies blieb immer ein Wunschtraum. So wurde ich von meinen Vater immer mehr in die Arbeit am Gutshof involviert, Da mein Bruder seit Jahren verschollen war und von meinen Vater für Tot erklärt wurde. Doch ich wusste es besser. Träume die mich jede Nacht befallen an den die Madascheibe ihre größte Macht hat, führten in mir zu der Gewissheit das mein Bruder körperlich nicht tot war sondern nur seine Seele für immer verloren war. Nun so hatte ich nicht viel Zeit neben meiner Arbeit, als des Don's Sohn und Erbe. 

Darin inbegriffen war auch stundenlanges üben mit dem Säbel, denn man Vater vertrat die Ansicht nur wer seinen Gutshof verteidigen kann, ist es auch wert ihn zu führen. So blieb mir wenig Zeit für meine Hobbys , doch diese Zeit nutzte ich um mich von meiner Ziehmutter unterrichten zu lassen und mich meinen Geschichten zu widmen. Als ich 20 war starb mein Vater im Alter von 60 Jahren. Als wir ihn dann begraben hatten, stand ich noch eine ganze Weile an seinem Grab um mich von ihm zu verabschieden. Doch dann begannen merkwürdige und erschreckende Dinge. Zuerst sah ich im klaren Himmel schwarze Wolken aufziehen. Unnatürlich schnell wurde nur ein kleiner Teil des Himmels vollkommen schwarz. Als ich dieses Phänomen weiter beobachtete sah wie sich ein Gesicht aus den Wolken bildete. Es war das Gesicht meines Bruders und doch wiederum war es was ein ganz anderes, verzehrtes Abbild seiner selbst. 

Mir stockte der Atem und ich fiel vor Angst beinnahe in Ohnmacht und doch konnte ich mich nicht von diesen Gesicht losreißen. Ich hätte dort ewig stehen können, wenn nicht gleich darauf  das passiert wäre, was ich in mein ganzes Leben nie vergessen werden. Die Toten selbst begannen sich aus ihren Gräbern zu erheben und ich sah vor meinen Augen wie eine Hand aus dem Grab meines Vater herausschoss. Damit war es mit meiner Selbstbeherrschung vorbei. Schreiend rannte ich von diesen Ort, mit nur einem Gedanken im Kopf : „Fort von hier“. So sah mich das halbe Dorf, schreiend über den Dorfplatz laufen. Es dauerte Tage bis ich wieder aus meinem Haus traute, obwohl sofort ein paar Büttel nach dem Rechten gesehen hatten und alles so war wie zuvor. Seitdem spüre ich immer den Blick meines Bruders im Nacken. Am schlimmsten ist es wenn die volle Maderscheibe am Mond steht."

 

Zur Beschreibung der Person:

Don  Boronaya Khalid Marbosez ist ein 1.70 großer Südländer, mit weißer, fast kränklicher Hautfarbe und ebenholzfarbenem Haar. Seine Gewandung ist auch meist schwarz, so dass seine ganzes Aussehen düster wirkt. Doch seine Ausstrahlung wirkt nicht beängstigend sondern eher beruhigend. Seine Augen haben eine Ruhe ins sich die auch die Personen mit denen er spricht ansteckt. Er hat eine eher besonnene, ruhige Art und hält sich auf Festen eher im Hintergrund. Diese Art verliert er nur wenn er einen seiner "Anfälle" hat: Dann sieht er sich gehetzt um und seine Blickrichtung wandert zumeist in Richtung Firun wobei ihn schon das kleinste Geräusch aufschrecken lässt. Auch merkt man ihm an, dass er so manche Nacht nicht schlafen kann, wenn zu seinem düsteren Aussehen sich noch schwarze Augenringe zum perfekten Bild zusammenfügen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es in der Dorfbevölkerung hartnäckige Gerüchte über ihn gibt und man sogar munkelt er habe seinen totgesagten Bruder zum Unleben erweckt und im Haus versteckt. Diese Gerüchte bekommen auch noch Nahrung durch die Tatsache das immer zu Vollmondnächten das Gutshaus des Dons extra gesichert und abgesperrt ist.

Text: Michael Holzmann