Barón de H'Charyb

 

Barón Alvaro Zurbaran Charazzar mit Kyrr´zyzz, Kristallomant S’siriss’or Xarzziss

© bei Caryad, 2003  Besitzer Tahir Zia Shaikh

Alvaro Zurbaran Charazzar ist der im Jahre 991 BF geborene älteste Sohn des inzwischen verstorbenen Alriego Charazzar, der ihm die Baronía H'Charyb hinterließ. Seine jungen Jahre verbrachte er in der Hacienda Chariarra, der Barónstitel war damals noch in der Hand der Familie Raycomez, die seinerzeit vom Brabaker König eingesetzt wurden. Alvaro wurde schon von frühauf die Geschichte seiner Familie gelehrt und auch die Bedeutung seiner hohen Abstammung. Er entwickelte eine außerordentliche Neugier auf Brabak und die Welt, die ihn schon früh dazu brachten, die Hacienda zu verlassen. In H'Rabaal wurde er vom alten Azzaph, seinem Großonkel, wohlmeinend aufgenommen, weiter in die Kultur des Landes eingeweiht und auf seine Zukunft vorbereitet. Ihm wurde eine gute Ausbildung zuteil, und im Jahre 1010 dann verließ er mit einer umfassenden Grundbildung die Stadt.

Es zog ihn zuerst in die Hauptstadt, wo er für kurze eine Anstellung als Laufbursche der dortigen Charazzar fand, die er aber schnell wieder kündigte. In den nächsten Jahren bereiste er die Westküste bis hinauf nach Salza (nach Thorwal zu reisen hätte ihm, nun ja, sehr missfallen). Sein Ruf als äußerst offener Lebemann eilte ihm voraus wo er auch hinging. Im Jahre 1015 wagte er eine ziemlich leichtsinnige Reise, die viel Unmut bei seinen Verwandten hervorrief: Die Wanderung durch Vinay. Trotz einiger kleiner Zwischenfälle verlief aber alles gut. Zwar wurde er in den Herbergen und auf der Straße äußerst misstrauisch beäugt, aber da er sich zurückhielt und die örtlichen Barone ihren Ruf nicht schädigen wollten, wurde auch keine 'Hammerfaust' gegen ihn erhoben.

Ein tragisches Ereignis fiel ins Jahr 1016: Als er wieder einmal als Reisender auf einer Schivone auf den Meeren Aventuriens unterwegs war um ein weiteres Stück Deres zu erkunden, wurde das Schiff von al'anfanischen Piraten gekapert und alle Passagiere zur Belustigung in kleine Kisten gesperrt. Seitdem leidet Alvaro unter Raumangst, vor allem aber unter Angst vor Fahrten mit Schiffen. Eine Zeitlang ließ er sich von kundigen Heilern in H'Charyb behandeln, was auch Erfolg zeigte.

Sein eher sorgenloses Leben hörte auf, als sein Vater Alriego zum Barón de H'Charyb ernannt wurde. Schon früh ließ ihn sein Vater an den Regierungsgeschäften teilhaben, eine Maßnahme, die ihm tragischerweise gerechtfertigt wurde, als Alriego schon wenige Monde nach Amtsantritt in einem Feldzug gegen aufständische Waldmenschen ums Leben kam. Seitdem ist Alvaro der Barón, eine Aufgabe, die er gewissenhaft zu erfüllen versucht. Ihm zur Seite steht dabei, Doña Fionella Salvanger de Pardina, eine ausgesuchte Schönheit, deren Talente sich nicht nur auf die Gutsverwaltung beschränken.

Charakter: Alvaro ist ein Lebenmann und Abenteurerseele. Er kann an einem Abend Dutzende Dukaten verprassen und manchmal sehr leichtsinnige Aktionen begehen. Auch wenn es den Anschein hat, als ob er sich zukünftig mehr dem Wohlergehen seines Lehens widmen werde. Auch sieht man ihn selten in ruhiger Verfassung, immer ist er auf der Suche nach neuen Orten und Taten. Ob als Bergsteiger im H'Rabaaler Hochland oder auf einem Adelstreffen, immer weiß er zu beeindrucken. Er ist dabei immer höflich und freundlich, wenn sein Gegenüber ein Hammerfaust ist, spricht er immer ironisch und oftmals auch beleidigend, wobei dies auf Gegenseitigkeit beruht. Selten findet man ihn traurig vor, und auch dann weiß er immer einen Weg, sich selbst wieder in bessere Stimmung zu bringen. In letzter Zeit scheint er ein reges Interesse an den Mystischen Stätten der Echsen gefunden zu haben.

Aussehen: Alvaro Zurbaran ist etwa 90 Halbfinger groß, hat schulterlanges leicht gelocktes Haar, braune Augen und trägt einen Spitzbart. Seine Haut wie es bei vielen Brabakern üblich ist dunkel, wiewohl die Bräune noch durch die vielen Stunden, die er taglich unter der Sonne verbringt, noch verstärkt wird. Er hat ein ansehnliches Äußeres, ein gewinnendes Lächeln und seine Gesprächspartner weiß er mit dem 'Blick der Charazzar' zu verwirren und zu fesseln. Ansonsten trägt er äußerlich auf den ersten Blick keines der Merkmale charazzar'scher Degeneration. Seine Ohren und seine Stimme sind völlig normal. Doch leidet er an einer schweren Hautverschuppung, welche der Grund dafür ist dass er auf offiziellen Empfängen meist Hemden mit langen Ärmeln anzieht. Ansonsten trägt der Barón seine dunklen Westen meist offen. An seiner Seite hängt stets Kyrr´zyzz, ein uraltes Echsisches Krummschwert, welches mit eigenartigen Runen (H´Chuchas) bedeckt ist und von dem es heißt, dass es seinen Träger selbst erwählt.

Alvaro ist loyaler Gefolgsmann des noch jungen Flaminio, hat dieser doch seinem Vater H'Charyb zum Lehen gegeben. Er hofft, dass Flaminio seine Familie wieder zu alter Starke führt, und will ihn dabei soweit wie möglich unterstützen. Seine Herrschaft über H'Charyb ist relativ friedfertig, wobei er durchaus die Oberschicht tatkräftig zu unterstutzen weiß. Dennoch lässt er kaum jemandem ein Mitspracherecht, weiß er doch, das nur ein Charazzar das Land würdig zu verwalten weiß und er keine neuen Raycomez in H'Charyb dulden wird.

Die Família des Barón

'Madre' Shira Charazzar
Alvaros Mutter hat sich seit dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1023 immer mehr aus dem Leben der Família zurückgezogen. Seitdem zehren die wilden Fiestas in der Villa Charazzar immer mehr an ihren Nerven  und so sieht man die 53-jährige nur noch selten in der Stadt. Sie wohnt zur Zeit auf der Hacienda Chariarra einige Meilen westlich von H'Charyb, einem alten Gut der Familie. Noch immer strahlt Shira die Schönheit aus, die Barón Alriego damals dazu brachte, um ihre Hand anzuhalten. Doch ist sie heute meist in dunkle, einfache Kleidung gehüllt, nicht wie in jungen Jahren, als sie mit ihrer aufreizenden Gewandung so manchen Männerkopf verdrehte.

Niam Rafaela Charazzar-Tescon
Die 31-jährige Schwester des Baróns hat sich ganz und gar dem Handel verschrieben. Sie nutzt die zentrale Lage H'Rabaals voll aus und pflegt Beziehungen zu Al'Anfa und dem Kemireich. In H'Charyb ist es ein offenes Geheimnis, das sie neben dem 'offiziellen' Geschäften Schmuggel treibt und auch verbotene Gifte in ihrem Angebot zu finden sind. Niam ist eine skrupellose Frau, für die nur der Profit zahlt. Sie ist seit einigen Jahren mit dem Alanfaner Rajacomo Tescon verheiratet und hat zwei Söhne, Amir (geb.1014) und Visario (geb.1017).

Harybtia Francesca Charazzar
Im Gegensatz zu ihrer Schwester hat Harybtia trotz ihrer 26 Jahre noch keinen Beruf ergriffen. Sie liebt die Genüsse des Lebens und feiert oft tagelange Fiestas in der Villa Charazzar, wenn ihr Bruder nicht zu Hause ist. Von wahrhaft rahjagefälligen Orgien wird gesprochen, wenn ihr Name fällt. Bei schwerem Wein und Rauschkraut vergnügt sie sich am besten, dabei hat sie immer wechselnde 'Verlobte'. Der Barón hat schon oft ihr Verhalten angemahnt, aber da sie scheinbar über ein großes Vermögen verfugt, läßt er sie machen, was sie will. Woher sie aber das Geld hat, weiß er nicht.

Miguel Zeraphim Charazzar
Der jüngste Sproß des Baronshauses, geboren im Jahr 1001 BF, ist irgendwo in Aventurien als Abenteurer unterwegs und hat H'Charyb seit einigen Jahren nicht gesehen. Mit der Familie verbindet ihn nur noch der Name.

 

S’siriss’or Xarzziss
Kristallomant in Diensten des Baróns Alvaro Zurbaran Charazzar

 

Vorgeschichte:

„Aus dem Nebelgebirge“, ist die vage Antwort auf die Frage der Herkunft der geheimnisvollen rechten Hand des Barons Alvaro. Tatsächlich ist wenig bekannt über den zurückgezogen lebenden jungen Achaz. Fest steht allerdings, dass seine letzte Häutung noch nicht allzu lange zurückliegen kann. Geschlüpft ist er in Rithzarla Giurnazz’lav’rissaz, einer den Menschen unbekannten Tempelanlage inmitten des heißen Dschungels. Selbst unter den Schuppenhäutigen ist das Heiligtum längst vergessen. Direkt neben dem von Lianen überwucherten Opferstein im Zentrum der verfallenen Anlage wurde S’siriss’or durch Zufall(?) von einem echsischen Forscher gefunden. Im Auftrag derer von Charrazzar durchstreifte der Kristallomant Miss’vert’zaztz Vvorzzza’ntiz den Dschungel, um vergessene Heiligtümer der Achaz zu kartographieren. Er nahm S’siriss’or auf, wurde sein Mentor, nahm ihn mit nach Brabak. Dort unterwies er ihn im Schatten der Anwesen derer von Charrazzar in der hohen magischen Schule und führte ihn in die gefährlichen Ränkespiele der Macht ein.

Als Alvaro vor einiger Zeit das Erbe seines Vaters antrat, schickten die Charrazzar dem noch jungen Baron einen Berater zur Seite – S’siriss’or. In unzähligen Tagen und Nächten des gegenseitigen Austauschs, der Planungen für die geheimnisvolle Baronie wurde aus dem vormals reinen Arbeitsverhältnis eine Freundschaft, falls es so etwas aus echsischer Sicht wirklich gibt...

Charakter:

S’siriss’or lebt zurückgezogen und menschenscheu auf dem Anwesen Alvaros und tritt nur in Kontakt mit anderen Lebewesen, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Die Abscheu, die er anderen gegenüber mehr oder minder offen zur Schau stellt, lässt ihn arrogant und unnahbar auf Menschen wirken. Nur Achaz wissen, seine Mimik des Unwohlseins zu deuten. Die Edelsteine sind seine Freunde. Sie sind kalt, leuchten aber in warmen Farben, blinken wunderschön und sprechen eine für S’siriss’or wohlige Sprache. Trotzdem begleitet er Alvaro zu jeder noch so unwichtigen Besprechung, wartet im Hintergrund, um auf „seinen“ Baron Acht zu geben, ihm zu helfen.

Menschen und selbst Echsen gegenüber gibt er sich wortkarg und kaum jemand hat ihn bislang in der menschlichen Gemeinsprache reden hören. Das unvermeidbare Zischeln beim Sprechen in fremden Zungen lässt ihn lieber schweigen. Entweder man spreche eine Sprache so, als beherrsche  man sie bereits von Geburt an, oder man  verzichte darauf. Perfektion und das Vermeiden von Fehlern, das ist es, wonach er strebt. So kommen ausschließlich Silben auf Rssahh über seine schmalen Lippen. Es sei denn, er meint, etwas wichtiges verkünden zu müssen.

Gerade weil er so zurückgezogen lebt, fehlt es nicht an Gerüchten um den wunderlichen Achaz. Viele haben ihren Ursprung in dem auffälligen Schmuck, den die junge Echs‘ um den Hals trägt. Im Gegensatz zu den vielfarbigen Ringen, die er an den Fingern trägt, schmückt sein Hals ein einfaches, starres Band. Es sitzt eng, unangenehm eng auf seiner schuppigen Haut. Man sagt, die Runen auf dem einfachen Schmuckstück seien denen auf dem Krummschwert „Kyrr’zyzz“ des Barons zum Verwechseln ähnlich...

Äußeres:

Der Kristallomant zur Rechten Alvaros ist recht groß und sehr schmal – wirkt fast etwas schlaksig. Seine täglich gefettete Schuppenhaut glänzt grün-silbrig, passend zu dem weit wallenden, ärmellosen Umhang aus feinem Stoff, der seinen nackten Körper bedeckt. Seine Lippen sind fast so schmal wie seine schräg stehenden Augen, sein dünner Kamm ist kupferrot – wie seine Augen. Wie es sich für einen Kristallomanten gehört, trägt er ein Amulett mit einigen Halbedelsteinen.

Spieler des Kristallomanten: Gerrit Gerricke

Text: Julian Marioulas, Tahir Shaikh und Gerrit Gericke