Für den eiligen Leser:

Herrscher:  Barón Octavio Banqo Geraucis de Nagrashem
Baronssitz: Nagra, Residenz „ Parderblick“
Wappen: ein schwarzer Pantherkopf auf blauem Grund
Heraldische Farben: Schwarz – Blau
Nachbarn: Norden: Sítia Darién, Nordosten: Propietáriato H'Rashant, Osten: Baronía Caipurenya, Süden: Kronmark Brabakien
Landschaften: ca. 1/3 der Fläche nimmt der nagrashem`sche Wald ein, der Rest des Landes wird durch üppige Graslandschaften, auf welchen erfolgreich Ackerbau betrieben wird besiedelt. Nennenswert wären noch die zwei größere Gewässer, der Ya`Mara See und das stille Wasser des Naragya Sees. 
Erzeugnisse: Shatak, Holz, Fleisch, Fisch, Mais und Hirse
Ackerbau und Viehzucht: Hirse-, Mais- und Reisanbau, Schafs- und Rinderzucht, Fischerei, wenige Tabakplantagen
Einwohner: 1845
Wichtige Städte und Dörfer: Nagra (Hauptstadt), Mara (am Ya`Mara See)
Mysteriöse Orte, Personen und Geschehnisse:  der Ya`Mara See, Achazhexe Mr`zza`rrrra
Garnison: ca. 150 Matrosen und Seesoldaten der "Kgl. Brabaker Flotte" (3 Galeeren), 10 Hzgl. Sundsvaller Hellebardiere

 

 

Beginnen wir die Reise durch die Baronía Nagrashem auf der Strasse an der Küste des Meeres, welche bekanntermaßen in die Hauptstadt des Königreichs führt, Brabak. Dank dem Zoll (der trotz der hohen Anteile für den König recht beachtlich ist), den der Baron auf dieser Strasse erhebt und der verhältnismäßigen vielen Durchreisenden, fallen die Kosten der Unterhaltung derselben weniger ins Gewicht. Die Strasse wird einerseits natürlich von dem freien Blick aufs Meer gesäumt, andererseits begleitet den Reisenden entweder die langgestreckten Felder, Weiden und Äcker der Bauern oder den nagrashem`schen Wald. In der Nacht plagt den Wanderer, der neben der Strasse rastet, neben den zahlreichen Mysobkitos, hin und wieder mal ein wildes Tier aus dem Waldgebiet, ja, vor knapp 10 Götterläufen hat sich gar ein riesiger (so zumindest behaupten es die Einwohner der Baronía) Schlinger bis hierher an die Küste verschlagen, ehe ihm einige tapfere Männer und Frauen Einhalt gebieten konnten.

Die Strasse ist eigentlich auch der einzige Ort der Baronie, wo man sich noch zu Pferd oder schlimmstenfalls gar mit Kutsche fortbewegen kann, der Rest ist sinnvoll nur zu Fuß zu bewältigen, kreuzt der Wanderer doch immer wieder Acker- und Waldgebiete. Erstaunlicherweise haben die Dörfler über den nagrashem`schen Wald nichts abergläubisches zu erzählen, scheint es sich doch um einen schlichten Wald mit Holz zu handeln, in dem das eine oder andere Raubtier sein Unwesen treibt und das den Bewohnern der Umgebung vor allem das Holz liefert, das sie für bauten und für den Handeln gebrauchen. Ganz anders sieht das mit den Seen aus, besonders der Ya`Mara hat es in sich, so die Bevölkerung. Eine alte Achazhexe soll irgendwo in der Nähe davon leben, eine Echse, welche die Echsenherrschaft überlebt haben soll. Die alte Hexe, deren Namen schier unaussprechlich ist, scheint einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Dörfler zu haben, bringt man ihr doch zu jedem vollen Madamal einige Gaben an den Rand des Sees, welche man nie wiederfindet. Und für jedes Unheil in  Nagrashem ist „die alte Sumpfechse“ schuld, so zumindest die Landbevölkerung. Die Stadtbürger halten dies alles für Unfug und als faule Ausrede der Bauern, wenn sie wieder einmal ihre Abgaben schuldig sind. Von eurem Vater wir allerdings gemunkelt, die Alte hätte ihm den Tod gebracht, wurde er doch eines Tages in der Nähe des Ya`Mara Sees Tod aufgefunden. Nun, was den Ya`Mara See angeht, sind sich Stadt- und Landbevölkerung einig, da stimmt etwas nicht. Immer wieder fand man in der Nähe des Sees blau angelaufene Leichen, meist von Kindern außerhalb der Baronía selbst, und hin und wieder sieht man ein Licht durch das dunkelblaue Wasser des Sees schimmern. Ja, wie  ein vorwitziger Bauer einmal meinte „Habe dort die alte Echse ihren Schatz vergraben und man müsse nur immer dem Licht entgegen schwimmen, bis man am Grunde ankommt, der aus puren Edelsteinen besteht, welche die Lichtstrahlen des Madamals reflektieren“. Nun, für diese Aussage wurde der Bauer zur Rechenschaft gezogen, können wir doch keine Scharen von Glücksrittern gebrauchen. Seid gewiss, so schnell wird der keine Lügen mehr erzählen. Denn bisher wurde noch keiner der alten Echse gewahr, ja sie scheint wahrlich unsichtbar zu sein, gibt es doch keinerlei Aufzeichnungen über sie, nur altes Bauerngeschwätz. Aber ich schweife ab. Also zurück zum eigentlich, euerer Baronía.

Die Landbevölkerung sind ein hart arbeitender Haufen, die meisten Leibeigene, doch verrichten sie ihre Arbeit zuverlässig, wurden sie doch von eurem Vorgänger gut behandelt und haben keinen Grund zur Klage. Ihr solltet vielleicht auch wissen, das Eure Baronía über eine nicht zu unterschätzende Anzahl an Tabakplantagen verfügt, dem zweitwichtigsten Exportgut,  nebst der Fischerei. Euer geliebter Vater, Boron sei seiner Seele gnädig, hatte einst damit angefangen, zahlreiche Tabakfelder anpflanzen zu lassen, nachdem die Baronie am Rande des Ruins stand. Seitdem geht’s mit Nagrashem wieder aufwärts und der nagraer Tabak wird sehr geschätzt. Wenn ihr mir diesen kleinen Ratschlag erlaubt, ihr solltet die angefangene Arbeit Eures Vaters nicht zerstören, sondern im Gegenteil weiterführen, stützt sich doch der bescheidene Wohlstand Nagrashems hauptsächlich auf diesen Tabak. Aus diesem Grunde hatte ich auch veranlassen lassen, einen kleinen Ingrimmschrein in Eurer Hauptstadt errichten zu lassen, trotz heftigen Protesten der Efferdkirche, da wir durch eine schnelle Verarbeitung der Tabakblätter auf die Art der Liebfelder, viel produktiver sein können. 

Wie Ihr außerdem vielleicht schon gesehen habt, befindet sich gerade außerhalb Nagras, Eurer stolzen Hauptstadt, ein kleines Immanfeld, auf welchem unsere ruhmreiche Immanmannschaft zu trainieren pflegt, die „Panther von Nagra“. Erst kürzlich bat mich der Leiter der Mannschaft, einen kleinen Zuschuss für die „Panther“ zu gewähren, und ich hoffe doch sehr, dass Ihr den gewähren werdet, denn die „Panther“ haben wahrlich die Ambition, den Sundsvaller Pokal zu holen und bei der brabakischen Meisterschaft sehr weit zu kommen. Und glaubt mir, sie haben das Potenzial dazu.“

- Stadtmeister Mendo Araya de Denares zu seinem neuen Herrn Orelio Hagenayo Geraucis, dem Barón de Nagrashem

Der Ya`Mara See

"Da steht Ihr also, vor einem ruhigen, dunkelblau glitzerndem Gewässer, umsäumt von einigen Pflanzen und einem Teil des Waldes. Ruhig spielt der Wind mit dem Wasser und auf seiner Oberfläche kräuseln sich einzelne Kreise. Doch was ist das? Habt ihr nicht eben ein leichtes Glitzern und Glimmen tief unter der Oberfläche entdeckt. Aber nein, da ist nichts, Ihr müsst Euch wohl geirrt haben. Ruhig zieht Ihr die warme Luft ein, welche schon ein wenig den salzigen Geschmack des nahen Meeres trägt und beobachtet einen Fischer am anderen Ufer des Sees, wie er geschickt seine Angel in die Weiten EFFerds Element hinauswirft. Und da ist es wieder, ein Glitzern unter der Oberfläche. Ihr wollt grad Eure Hand ins kalte Nass gleiten lassen, als Ihr Euch eines dunklen Schattens in der Mitte des Sees gewahr werdet. Erschrocken zieht Ihr eueren Arm zurück und macht einige Schritte rückwärts. Ihr blinzelt und der Schatten ist verschwunden, ebenso das Glitzern unter der Oberfläche. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube macht Ihr Euch zurück auf den Weg nach Mara, um eine Erfahrung reicher."

Die Stadt "Nagra":

Herrscher: Stadtmeister Mendo Araya de Denares
Einwohner: 493
Garnison:  ca. 150 Matrosen und Seesoldaten der "Kgl. Brabaker Flotte", 10 Hzgl. Sundsvaller Hellebardiere
Tempel:  Peraine, Efferd, Kor-Schrein
Handwerk und Gewerbe: Töpfer, Schneider, Bäcker, Schmied, Zimmermann, Wagner, Bootsbauer, Bogenbauer/Armbruster, Waffenhändler, Lebensmittelhändler, Tabakhaus, Krämer, 6 mal pro Monat Markt , Kontor der Reederei Geraucis
Gasthäuser und Schenken: Herbergen „ Zum flinken Schlinger“, Gasthaus „Beim Brabaker Hummer“, Kneipe „Zum hüpfenden Raben“, Kneipe "Streitender Panther"
Sonstige wichtige Institutionen: Residenz des Baróns „Parderblick“, Freudenhaus „ Zur tanzenden Moha“, Heiler Orio, Quaksalber Diorio, kleines Immanfeld, Hafen 

Nagra ist Hauptstadt der Baronía Nagrashem und liegt gerade an deren Grenze zur Sítia Darién, an der Küstenstrasse gelegen, welche durch die Stadt hindurchführt. Der vorherige Baron de Nagrashem hat erlassen, das ein Zoll beim Eintritt und Austritt der Stadt erhoben wird und der neu Erhobene scheint nicht gewillt zu sein, dies zu ändern (trotz der hohen Anteile die in die Staatskasse fließen).

Nagra ist mit seinen 493 Einwohner und dem stattlichen Hafen ein sehr gemütliches, kleines Städtchen, das vor allem von den Zolleinnahmen und dem Markt in dessen Mitte zu leben scheint. 

Die meisten Häuser sind Lehm- und Steinbauten, ab und zu ist auch ein Holzhüttchen zu erkennen. Im Hafen sind meist nur einzelne Fischerboote anzutreffen, allerdings wurde der Hafen dafür gebaut, drei Galeeren (Die Trireme „Königin Jasmene“ und die Biremen „Beleman“ und „Muräne“) der Siebenwind-Flottille zu beherbergen. Allerdings sollen nach neusten Gerüchten mehrere Söldner angeworben werden , sehr wahrscheinlich als persönlicher Machtbeweis des Baróns. Die Stadt bietet eigentlich nur wenig Abwechslung, einzig das Freudenhaus, welches gleichzeitig als Badehaus fungiert, bietet dem geneigten Reisenden oder auch Bürger so etwas wie Abwechslung. Auch hält sich in der Stadt der Waffenschmied Gonzales auf, welcher eigentlich nur auf Durchreise war und sich hier niederließ. Die Herbergen sind durchwegs gut besucht und auch ziemlich sauber, allerdings wiederspiegelt sich das im Preis wieder, doch halten sich die Preise wie in den Schenken noch im Rahmen des Annehmbaren. 

Neben dem reichlich besuchten PERaine Tempel, schon seit 20 Götterläufen unter der Führung des Hüters der Saat Amando, gibt es auch noch einen sehr alten Tempel des Efferd unter Hochwürden Aldario. Die Stadt beherbergt ausserdem seit jüngstem einen kleinen Ingrimmschrein, der gerade neben dem Tabakhaus erbaut wurde, obwohl die Efferdkirche heftigst dagegen protestierte und so wenigstens den Bau eines Tempels des Gottes des Schmiedefeuers verhindern konnte. Der Schrein wurde gebaut, um die Produktivität des Tabakanbaus und der Verarbeitung der Tabakblätter zu fördern, und es somit ist der Schrein eher nach dem Vorbild der liebfeldischen, neumodischen Anschauungsweise des Gottes errichtet worden. Erst seit wenigen Monaten wurde auch ein KOR- Schrein eingerichtet, welcher allerdings von einem Akoluthen geführt wird, bis sich ein Geweihter entscheidet, die Führung zu übernehmen. Die Errichtung fand auf persönlichen Wunsch des neuen Baróns hin, der dem Söldnergott auf eine sonderbare Art und Weise angetan zu sein scheint, statt. Er liegt nicht weit weg von der Residenz des Baróns, dem Haus „Parderblick“. Die Residenz selber ist in einem typisch Brabaker Stil gehalten, ziemlich geräumig und im inneren wurden in letzter Zeit grad viele Räume frei, ließ der neue Barón doch zünftig ausräumen und ist grade dabei, alles neu einzurichten. In der Stadt hält sich ein buntes Gemisch aus Freien, meist Handwerker oder reichere Anwohner und Unfreien (die zahlreichen Diener, Knechte usw.) auf. Durch die Nähe der Strasse passieren auch verhältnismäßig viele Reisende die Stadt, welche meist mindestens eine Nacht hier verbringen, was es im allg. schwer macht, die genaue Anzahl an festen Anwohner fest zu stellen.

Die Kneipe „Streitender Panther“ ist das Stammlokal der Immanmannschaft Nagrashems und deren Anhänger. Hier wird nach jedem Sieg heftig gefeiert und nach jeder Niederlage heftigst diskutiert, warum man denn nicht gewonnen hat. Über der Theke, auf einem Gestell, dass man vom Schankraum aus immer sehen kann, stehen auch die Trophäen der „Panther“, nämlich die Sundsvaller Meisterschaftspokale, welche sie des öfteren gewonnen haben. Doch als vor zehn Jahren ein Schlinger die Baronia heimsuchte, tötete er auch den damaligen Starspieler der Mannschaft, den Holzfäller Yandirion und zerstörte das Immanspielfeld. Seit diesen dunklen Tagen war es den Anhängern der „Panther“ nicht mehr vergönnt, den Pokal der Sundsvaller Meisterschaft in den Händen zu halten. 

Ernennenswert wäre vielleicht noch der Heiler Orio, welcher ein wahrer Meister seines Faches ist und auch schon einige Male in die Residenz einberufen wurde, um das Gift zu identifizieren, welches den Vorkoster „zum Rücktritt“ zwang. Er unterscheidet sich ganz klar von seinem Kollegen, dem Quaksalber Diorio, welcher ein absoluter Pfuscher seines Faches ist und bisher immer mit phexens Gnade aus den schlimmsten Lagen entkam. Da er einen ähnlichen Namen angenommen hat wie der Medici Orio, kann es schnell mal passieren, das ein nichtsahnender Reisender ihn aufsucht, auf Ratschläge eines Bürgers hin „geh doch ma zum Iorio, der weiss schon was zu tun is“.

 

Das Dorf "Mara":

Einwohner: 324
Herrschaft: Don Alondro Romero Geraucis-DeCortez
Garnison: 5 Gardisten des Baróns, 4 Söldner des Dons
Tempel: Efferdschrein, fast in jedem Haus zahlreiche Götzenschreine und Statuetten
Stimmung im Dorf: abergläubisch, ein eingeschworener Kreis, Fremden gegenüber misstrauisch (bisweilen auch feindlich) gesinnt, Fischerei hoch geschätzt

Das größte Dorf in der Umgebung, knapp über 300 Seelen zählend, liegt an ganz in der Nähe des Ya`Mara See`s, jenem verwunschenem Gewässer, dem man allerlei unheiliges zuschreibt. Doch lassen sich die Einwohner hier davor nicht abschrecken, birgt der See doch allerlei verschiedene Fischsorten in seinem Innern, und so sind die meisten Dörfler hier im Fischergewerbe tätig. Seine zwei Schenken bieten dem erschöpften Arbeiter reichlich zu essen und trinken und gar ein kleiner EFFerd Schrein ist in der Mitte des Dorfes an zu treffen. In der Mitte jenes Schreines liegt ein dunkelblauer Aquamarin, welcher die Bewohner des Dorfes und der Umgebung vor der bösen Achazhexe und deren Schergen schützen soll und er scheint zu wirken, wurde bisher noch kein Einwohner dieses Dorfes Opfer des Sees. Ob der Tatsache, das die meisten Maraner ihren Unterhalt durch Fischerei im Ya`Mara unterhalten, sind sie im restlichen Teil der Baronía nicht gerade gerne gesehen, ja, sie werden regelrecht gemieden und es kann schon mal vorkommen, dass ein Händler in Nagra, einem Maraner vor der Nase die Türe zuschlägt, will er doch kein Unheil über sein Haus heraufbeschwören.

Um Mara wieder ein klein wenig beliebter unter der restlichen Bevölkerung Nagrashems zu machen, immerhin ist Mara das wichtigste Fischerdorf, ernannte der neue Barón de Nagrashem seinen Vetter, den Admirál der Siebenwind Flottille,  Alondro Romero Geraucis-DeCortez, zum Don de Mara. Im Augenblick befindet sich das Landhaus des neuen Dons gerade in den Abschlussbauarbeiten, so dass man ihn und seine Familie, wenn nicht gerade auf See oder in Brabak, in der Residenz des Baróns antreffen kann.

Text: Elias Moussa    Wappen: Roman -Tassilo Huber