Einwohner: 2162 [ohne Chutal (649) und San Coronado (394)]
Herrscher: Barón Hagenyo Diago Terbysios
Wappen: schwarzer Gargyl auf goldenem Grund
Heraldische Farben: Gold-Schwarz
Erzeugnisse: Fisch, Holz, Mais, Hirse, Fleisch, Häute (Leder)
Wichtige Ortschaften: Chutal (649), San Coronado (394), Ninguez (367) , Pineo (212), Menchaz (184), Rondo (175), Belicio (168),
Landschaften: Felder, feuchtes Grasland, wenig Urwald, 4 größere Seen, fruchtbare Küstengebiete
Wichtige Verkehrswege: Küstenstraße nach Vinay (Zustand: Etwa mit einer mittelreichschen Landstraße vergleichbar)
Einflussreiche Familien: Terbysios, DeCortez, DeMalagro
Garnison:  25 Mann der "Löwengarde von Ceára" und 25 Man der "Schwarzen Garde von Chutal" in Chutal, 150 Matrosen/Seekrieger der Brabaker Flotte in Chutal, 10 Gräfl. Gardisten in San Coronado, 25 Mann der "Schwarzen Garde von Chutal" in Coro , ca. 20-40 Freibeuter in Pineo

 

Südöstlich des Erzherzogtums Brabakien, im Herzogtum Ceára, genauer in der Grafschaft Larús, liegt die Baronía Chuta´sar. Die Baronía gehört zu den fruchtbaren Küstengebieten Brabaks, so dass ein großer Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft beschäftigt ist. Neben dem Anbau von Mais und Hirse und der Züchtung von Rindern und Schweinen, lebt die Bevölkerung hauptsächlich vom Fischfang. Außerdem sichert der Urwald vielen Holzfällern, aber auch so manchem Kräuterkundigen, ein Einkommen. Mit fremden Kaufleuten werden wegen der Nähe zu Brabak nur wenig Geschäfte getätigt und wenn, dann hauptsächlich in der Residenzstadt des Herzogs Chutal. Aber trotz des Reichtums der Baronía, ist der Grossteil der Bevölkerung sehr arm. Sie müssen für die wenigen reichen Herrschaften hart arbeiten, um diesen ein luxuriöses Leben zu ermöglichen. Außerdem haben sie mit ihrem Barón nicht gerade das beste Los gezogen. Hagenyo Diago Terbysios herrscht mit strenger Hand über seine "Schäfchen". Schon kleinere Vergehen werden mit Strafarbeit auf des Baróns Feldern geahndet. Zudem herrscht unter den Leuten große Angst vor den magischen Fähigkeiten des Baróns, die dieser in der Dunklen Halle erlernt hat. Und diese Angst weiß der Barón sehr wohl für seine Zwecke zu gebrauchen...

Aber trotz allem geht es den Bewohnern besser als manch anderen in Brabak, haben sie doch immer genug zu beißen. Und dank der doch recht stattlichen Zahl der Gardisten, die der Barón unterhält und der großen Garnisonen in Chutal und San Coronado haben sie auch wenig von herumziehenden Räuberbanden zu befürchten.

Nachdem sich die Brabaker Königsstrasse Brabak-Vinay durch das halbe brabaksche Reich zieht, passiert sie bei der Kleinstadt Rondo den Grenzstein des Erzherzogtums Brabakien. Von hier aus führt die Strasse der Küste nach durch die Baronía Chuta´sar. Im Laufe der Zeit haben sich an der Strasse zahlreiche Dörfer gebildet. Die meisten zählen nur wenige Dutzend Seelen und haben außer den kleinen beschaulichen Anlegestellen, in denen kleine Fischerboote sanft im Wind schaukeln und auf ihren nächsten Ausflug warten, wenig zu bieten. Manche können noch eine Schenke oder eine kleine Herberge ihr Eigen nennen und auf ein kleines Einkommen durch Durchreisende hoffen.  Ein Reisender kann in den Abendstunden einen im Schatten nickenden Fischer oder eine Gruppe würfelnder  Kinder erblicken. Doch sind die Fischersleut keineswegs faul, sondern ein hart arbeitendes Volk. Zu früher Stund, wenn PRAios Antlitz noch nicht zu erblicken ist, fahren sie mit ihren Booten aufs offene Meer hinaus und kommen erst am späten Nachmittag mit fast immer vollen Netzen zurück.

Lässt man die vielen kleinen Dörfer aber hinter sich und folgt weiter der Hauptstrasse, gelangt man nach etwa zehn Meilen nach dem Grenzübergang nach Chutal, Hauptstadt und Handelszentrum des Herzogtums und Sitz von Herzog Rondrigo Pedresco DeCortez de Ceára.  Der Reichsmarschall DeCortez versucht seit einiger Zeit die Brabaksche Reichsarmee wieder auf konkurrenzfähigen Stand zu bringen. Da verwundert es nicht, dass seine Hauptstadt ein Paradebeispiel seiner Vision ist (die Festung von Chutal, das "Castello Leão" ist eine der stärksten Befestigungen Brabaks nach der brabaker Hafenfestung und dem "Castello del Herrero"). So haben sich auch neue Berufzweige neben dem traditionellen Handels- und Schiffsausstatterwesen in Chutal aufgetan. Unzählige Bewohner führen nun auch die unterschiedlichsten Arbeiten für das Heer aus.

Von hier aus führt die brabaksche Königsstrasse weiter der Küste nach durch das Piratennest Pineo und schließlich aus der Baronía weiter nach Vinay. Nimmt man in Chutal jedoch die Abzweigung nach Norden umgeben schon nach kurzer Zeit weitläufige Felder die gut ausgebaute Landstrasse. Ein fünf Meilen breiter Streifen riesiger Felder und Plantagen in denen sich Dörfer oasengleich erheben reicht bis an den Rand des Patacomaswaldes und bis an die nördliche Grenze der Baronía. Die Strasse scheint überfüllt von Bauern auf ihren Wagen, die ihre Waren auf dem Markt von Chutal oder San Coronado verkaufen wollen. Nach etwa drei Meilen Reise in der brütenden Hitze erreicht man dann schließlich San Coronado, eine ruhige Stadt die zu Ehren des Boron erbaut wurde und Stammsitz der Familie Terbysios ist. Eine weniger gut ausgebaute Strasse führt nach Belicio, ein Dorf am Gaimanosee. Die Bewohner dieser Gegend leben hauptsächlich von der Tierhaltung und von den Fischen die sie aus dem See ziehen. Ein großer Teil der freien Bürger der Baronía ist hier zu finden. Da der Landstrich nicht zu den fruchtbarsten der Baronía zählt, ist er bis dahin von der Plantagenkultur des Adelsstandes und der Großgrundbesitzer verschont geblieben. Die Höfe und Fischereien bringen gerade genug Erträge ein, um die Steuern zu bezahlen zu können und somit die „Freiheit“ zu erhalten. Doch ist den  Bürgern nur zu gut bewusst, das eine länger anhaltende Katastrophe sie von jeglicher Grundlage berauben und in die Unfreiheit zwingen kann.

Die Hauptstrasse führt aber weiter durch die Felder und gelangt nach etwa 8 weiteren Meilen nach Ninguez, die Hauptstadt der Baronía. Von hier aus regiert der Barón über seine Landen. Die meisten Menschen der Unterschicht Ninguez' arbeiten auf einer der Plantagen der Oberschicht, die sich von der Nähe zur Hauptstadt bessere Geschäftsmöglichkeiten erhoffen. Außerdem ist auch die Mittelschicht hier gut vertreten. Sie produzieren all die Produkte, die es in einem kleineren Dorf nicht zu kaufen gibt. So findet man in Handwerksräumen oder auf dem Markt vor allem die Einwohner aus der Umgebung, die sich nach einem Geschäft mit den nötigen Dingen ausrüsten wollen. Die Landstrasse schlängelt sich weiter aus der Stadt durch die Felder und zweigt dann in den Wald ab. Obwohl die Strasse ähnlich gut ausgebaut ist wie zuvor, kommt ein Wagen nur langsam vorwärts. Trotz aller Bemühungen des Baróns droht die Strasse immer wieder vom Urwald zurückerobert zu werden. Manch einer schnauft daher erleichtert auf, wenn er den düsteren Wald hinter sich gelassen hat. Am Rande des Waldes, gleich neben dem Esquadossee, liegt die Ortschaft Menchaz. In diesem abgelegenen Teil der Baronía leben vor allem Fischer, Viehbauern und Holzfäller. Die Leute von Menchaz und der etwas nördlicheren gelegenen Ortschaft Caradon bekommen nur wenig von den Geschehnissen in der restlichen Baronía mit. Nur wenn die  Zuchttiere und Felderträge oder das Holz auf dem Markt in einer größeren Stadt verkauft wird, erfahren sie die neusten Geschichten. Daher sind diese Leute auch ein verschlossenes und misstrauisches Völkchen, das an Sturheit und Traditionsbewahrung nur von einem fernen Volk im Mittelreichischen übertroffen wird.

 

Der Urwald Patacomas

Nur noch wenig ist von der gigantischen Größe des Urwaldes zu sehen, der wohl einst einen Großteil des Königreichs bedeckte. Doch noch immer wird ein großer Teil der Brabakschen Landen von der wilden Vegetation überwuchert. So überlebte auch in Chuta´sar ein Stück des einstigen Urriesen. Ein Drittel der Baronía nimmt er ein und ragt mit gleicher Fläche in das Erzherzogtum Brabakien hinein. Jahrhunderte alte und weit in den Himmel ragende Baumriesen verhindern die Sicht auf das Himmelszelt, so dass auch am helllichten Tag eine düstere Stimmung herrscht. Schlingpflanzen klettern und winden sich um die Stämme und kleiden die Bäume in ein grünes Gewand und robuste Lianen hängen von dicken Ästen herunter. Unter den Kronen der Bäume wachsen Büsche, deren Blüten in allen Tsafarben leuchten, Blumen und Sträucher, die noch kein Brabaker erblickte und den Wald in einem entrückten Bild erscheinen lassen. Um Tümpel und in versteckten Nischen wachsen seltene und begehrte Sträucher, die auf dem „Markt“ in Brabak hohe Preise erzielen würden. 

In den Wipfeln der Bäume kreischen farbenprächtige Paradiesvögel, Äffchen schwingen sich von Baum zu Baum, Insekten, Schlangen und sonstiges Getier kriecht zwischen Sträuchern umher und die heiße, feuchte Luft ist erfüllt von Mücken. Doch neben den vielen giftigen Pflanzen und Tieren gibt es noch eine weitere Gefahr: Raubtiere. Geräuschlos bewegen sie sich durchs Unterholz und schlagen blitzschnell zu.

Gerüchten zufolge soll ein Waldmenschenstamm die Rodung des Urwaldes in Chuta'sar unbemerkt überstanden haben und noch immer im Patacomas leben. Gesichtet wurden sie jedoch noch nie. Gelegentlich auftauchende Schrumpfköpfe oder Skelette lassen aber auf Menschen schließen. Sklavenjäger kamen früher jedoch immer unverrichteter Dinge zurück oder blieben für immer verschollen zurück. Entweder sind diese Waldmenschen wahre Meister der Tarnung oder eine andere, weit gefährliche Macht haust hier im Unterholz... 

Im Volke wird auch gerne von der  ruhelosen Tranabal erzählt. Bei diesem Monstrum handelt es sich angeblich um ein 10 Schritt langes Schlangengezücht. Entgegen ihrer Größe soll sie sich bis auf wenige Spann an ihre Opfer heranschleichen können und  sie mit ihrem Gift in wenigen Herzschlägen erstarren lassen. Anschließend saugt sie dem Opfer jegliche Flüssigkeit aus, bis nur noch ein verschrumpeltes Gerüst übrigbleibt...

 

Wichtige Ansiedlungen in der Baronía Chuta'sar

 

Ninguez

Ach, herrlich ist der Anblick Ninguez'. Eine Insel, umgeben von goldener Pracht, deren Glanz sich güldenen Dach des Palastes widerspiegelt. Betriebsamkeit herrscht auf den Feldern und Ordnung in der Stadt und auf den Strassen. Wenigstens hier weiß man noch mit dem Volk umzugehen. 

Peloro Terbysios

 

Einwohner: 367
Wappen: Schräg in drei Teile gespalten; grün-weiss-grün. Im mittleren goldener Maiskolben
Herrschaft: Barón Hagenyo Diago Terbysios
Garnison: 10 Gardisten/Leibwächter des Baróns
Tempel: Perainetempel und Hesindeschrein

Inmitten blühender Felder steht die Hauptstadt der Baronía. Schon von weitem erblickt man die Villa des Baróns, die sich, da sie auf einem kleinen Hügel steht, um einige Schritt von den restliche Häusern abhebt. Eine 2,5 Schritt hohe, aus massivem Stein erbaute Mauer umgibt das Anwesen. Auf der dem Marktplatz zugewandten Mauerseite ist ein breites Tor eingelassen, von dem eine breite Strasse den Hügel hinunter auf den Marktplatz führt. Hinter der Mauer steht die Villa in einem künstlich angelegten Dschungel. Zwei abgerichtete Panther streifen im Unterholz umher und dienen der Belustigung der Familie. Aber man sollte die „lieben“ Haustierchen nicht unterschätzen; mit einem übermütigen Dieb machen sie kurzen Prozess.  Merkwürdigerweise scheinen sie sich aber nicht aus dem Dschungel zu bewegen und meiden die Strasse und den Vorplatz der Villa. Dies muss der Barón wohl mit seinen Zauberkünsten erreicht haben, denn anders lässt sich das nicht erklären. Durch den Urwald führt ein breiter Weg auf den gekiesten Platz, auf dem die Villa steht. Die im brabaker Stil erbaute Villa besteht aus schwarzem Basalt  und das Dach wurde mit Kupferplatten gedeckt, die es in rotgoldenem Glanz erstrahlen lassen. Ansonsten ist die äußerliche Erscheinung des Hauses schlicht gehalten. Als einzige weitere Verzierung wären die Gargylen zu nennen, die den Brunnen auf dem Vorplatz, sowie die Ecken des Daches und der Tür schmücken.

Vor dem Villenhügel steht der Marktplatz, auf dem wöchentlich ein Markt stattfindet. Auf diesem ist neben den kleinen Ständen der Handwerker und freien Bauern auch immer ein Verwalter des Baróns anwesend. Er kontrolliert die Abgaben der Bauern und nimmt die Marktgebühren entgegen. Um den Marktplatz wurden die prächtigen Steinhäuser der Reichen mit ihren roten Ziegeldächern  und die Fachwerkhäuser der etwas weniger wohlhabenden Oberschicht erbaut. Am Marktplatz steht auch der Tempel der Peraine. Der Tempel ist ein stabiler, aber schlichter Holzbau. Ein Bethaus wie man es auch an vielen anderen Orten in Brabak findet. Gegenüber dem Perainetempel, auf der anderen Seite des Marktplatzes, steht der Hesindeschrein. Der Schrein ist schon etwa 100 Jahre alt und zeigt deutlich die Vorliebe für geometrische Formen des damaligen Geweihten. Der Steinbau ist einem Fünfeck nachempfunden und auf dem Altar steht ein ein Spann durchmessendes 50-Eck aus Elfenbein.

Vom Marktplatz führen drei Strassen aus der Stadt. Um diese wurden genau abgemessene Parzellen zur Besiedlung freigegeben. Die armen Einwohner haben hier ihre notdürftigen Holzhütten aufgebaut. Doch weiß man nie, wann der Barón die Hütten wieder mal abreißen lässt. Wenn ihm die Behausungen zu unordentlich aufgebaut erscheinen oder die Absteckungen überschritten werden, zeigt er keine Skrupel, alle Hütten neu aufbauen zu lassen. Doch die Bevölkerung lässt keine Proteste verlauten und zeigt so aufs Beste die Gehorsamkeit der Bevölkerung Chuta´sars. In dieser Baronía gilt noch das Wort der Herrscher. Der Barón und auch die, die vor ihm geherrscht haben, regierten mit Strenge über das Volk. Der Bevölkerung käme es gar nicht in den Sinn, dass solche Sitten in anderen Ländern auf großen Widerstand stoßen könnte. So finden sich auch immer genügend Strafarbeiter für seine Plantage außerhalb der Stadt. 

 

San Coronado

Sodann kam Coronado auf seinen Reisen nach Chuta´sar. Fern von aller Zivilisation wurde hier offen fremden Götzen geopfert und ketzerische Rituale gepflegt. Erschüttert ob solcher Gottlosigkeit, erbaute er den Ketzern zum Trotz und den Gläubigen als Stütze, unmittelbar neben der Stätte des Unheils, einen Tempel zu Ehren des Herrn BORon. Fortan diente der Tempel als Zuflucht für die Rechtschaffenden und als Schrecken jedweder Bedrohung der Finsternis. 

Aus: Reisebericht des heiligen Coronado

 

Einwohner: 394
Wappen: Roter Rabe auf schwarzem Grund
Herrschaft: Graf Giacomo Hesindio Terbysius
Garnisonen: 10 Mann Grfl. Gardisten
Tempel: Boron und Hesinde-Schrein
Stimmung in der Stadt: Schweigsam, Zurückgezogen und Misstrauisch

Um etliche Schritt überragt der Tempel des Borons die Holzbehausungen der Einwohner San Coronados. Er wurde nach dem Vorbild bosparanischer Tempel gebaut und wirkt viel zu groß für eine Stadt dieser Größe. Damals ist es Coronado irgendwie gelungen die Kirchengelder für so ein gigantisches Projekt zu beanspruchen. Der Stein und die Säulen des Baus wurden komplett schwarz eingefärbt und werden auch heute noch alle paar Götterläufe mit viel Aufwand neu bemalt.

Um die Tempelanlage haben im Laufe der Zeit viele Gläubige, sowie landlose Knechte ihre Behausungen aufgebaut. Auch in San Coronado ist der Wohnraum in quadratische Parzellen eingeteilt und wird von schnurgeraden Strassen durchzogen. Einzig die Häuser der wohlhabenden Bewohner am Marktplatz scheinen schon länger als 10 Götterläufe zu stehen.  

Einige hundert Schritt vom Tempel entfernt, etwas außerhalb der Stadt, liegt, von einer Mauer umgeben, das Anwesen der Familie Terbysios. Hoch ragt der Wohnturm, mehr eine Trutzburg als ein Turm, in die Höhe. Gargyle schmücken die Flanken der massiven, durch dämonische Fratzen geschmückte Eisentür. Auch sonst wirkt der aus dunklem Stein erbaute Turm wenig einladend. Keine Fenster sind in den Turm eingebaut, lediglich durch einige, durch grausige Bilder geschmückte Schlitze gelangt das Sonnenlicht ins innere. Die reich verzierte Krypta der Familie ist direkt an den Turm angebaut und zeigt deutliche Spuren des Ausbaus. Über die Krypta existieren noch mehr Schauermärchen und Gerüchte als über die eigentliche Wohngebäude der Terbysios selbst. Doch betreten hat die Begräbnisstätte freilich noch kein Fuß, der nicht das Blut der Familie in sich trägt.

Zwischen dem Tempel und den Terbysios werden schon lange keine offenen Dispute mehr geführt. Die Geweihten mussten sich vorerst von den Terbysios geschlagen geben. Ab und an versuchen sie wieder einen neuen Vorstoß, den sie jedoch immer nach kurzer Zeit wieder aufgeben müssen. Ihr Stadtherr ist nämlich zugleich Graf von Larús und von ihrem Barón, ebenfalls ein Terbysios, haben sie wenig Hilfe zu erwarten (lediglich der Herzog Ceáras unterstützt die Geweihten, wenn auch eher lustlos). Und die Vorsicht der Kirche, die keinen Streit mit den Magiern Brabaks eingehen will und die fehlenden Geldmittel tun ein übriges, dass man die Terbysios gewähren lässt.

Dies wirkt sich auch auf die Einwohner San Coronado aus. Zwar haben die meisten den Glauben an den Herrn Boron angenommen, doch unterstützen sie die Kirche nicht in ihren Bestreben. Zu groß ist die abergläubische Angst und Ehrfurcht vor den Terbysios. So begegnen sie auch Fremden abweisend und misstrauisch und führen ein zurückgezogenes Leben in ihren vier eigenen Wänden. Aber Praiostags trifft sich die ganze Einwohnerschaft in der Kirche, um gemeinsam dem Gottesdienst beizumessen. 

 

Pineo

Was ich von Pineo halte? Ein Drecksnest sondergleichen!

Ein Händler aus Chutal

 

Einwohner: 212
Wappen: roter Fischkopf auf blauem Grund
Herrschaft: Stadtvogt Ghorio de Malagro
Garnison: 5 Gardisten des Baróns, ca. 20-40 Freibeuter
Tempel: Korschrein

In einer vom Winde und Feinde geschützten Bucht an der Küstenstrasse liegt das Piratennest Pineo. Die Einfahrt, die etwa zwei Schiffen Platz bietet, wird durch einen Wehrturm der zugleich als Leuchtturm dient, geschützt. Das Städtchen selbst würde wohl als normales Fischerdörfchen abgetan, wären da nicht die viel zu groß erscheinende Hafenanlage und die vielen Kneipen und Herbergen. Die Anlegestelle bietet etwa einem Dutzend Schiffen Platz. Und tatsächlich ankern immer ein, zwei größere Schiffe im Hafenbecken, deren Besatzung ihre letzte Beute in den vielen Kneipen verzecht oder verspielt. Besonders die „Gestrandete Galeere“  erfreut sich besonderer Beliebtheit. Die Kneipe wird von der einbeinigen Hevane geführt, eine rauhbeinige, alte Frau, die gerne von ihrer ruhmreichen Zeit als Piratin erzählt. Neben dem  selbstgebrannten Rum, gibt es hier eine wunderbare Spielhalle, in der es sich spielend leicht die Ersparnisse an einem Spieltisch oder an eine Begleitung verlieren lassen.

Pineo ist ein Stützpunkt der Brabaker Freibeuter. In einem von zwei Gardisten bewachten Hafengebäude hat der Hafenmeister sein Quartier eingerichtet. Er kontrolliert die Schiffe, kassiert den Hafenzoll und nimmt diesen des Königs Anteil an der Beute ab. Die Freibeuter machen vorwiegend auf Al´Anfaner Handelsschiffe Jagd. Doch kann es durchaus mal vorkommen, dass eine Festumer Flagge irrtümlicherweise mit einer Al´Anfanischen verwechselt wird...

 

Chutal

Siehe Provinzbeschreibung des Duquario Crára 

 

Text: Florian Müller