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I. Landschaft und geographische Gegebenheiten Bjarnims
Als Teil des Herzogtums Vinay im
Süden des Königreiches Brabak gehört die Baronía Bjarnim zu den
fruchtbarsten Gebieten ganz Brabaks und ist, wie das übrige Vinay so etwas wie
die Kornkammer des Königreiches.
Die Landschaft lässt sich am
besten durch eine kleine Rundreise beschreiben. Wenn man auf der wichtigsten
Straße der Baronía, der Sylphur-Vinay-Straße, welche von Meridiana bis nach
Vinay führt, von Norden her einreist, so kann man das alles beherrschende
Thorwalmassiv schlichtweg nicht übersehen. Auf der Passhöhe, neben dem höchsten
Berg der Baroníe, dem Wilden Drachen, befindet man sich bereits auf dem Gebiet
Bjarnims. Der Berg hat seinen Namen nicht von ungefähr, so soll sich doch in
dem langgestreckten und spitzen Berg, der Hort des Riesenlindwurms Morganor
befinden. Nur wenige Schritt hinter der Grenze trifft man auf ein kleines Bächlein
namens Bergström, das stetig an Wassermenge zunimmt, je weiter man dem Verlauf
folgt. Vorbei an niedrigeren Bergen und leichten Hügeln kommt man auf der für
brabaker Verhältnisse gut ausgebauten Straße, sie ist durchgehend mit Schotter
bedeckt, schließlich nach Kopparskin. Das Bächlein hat sich inzwischen schon
zum ansehnlichen Flüsschen Bergström erweitert. Der Schutzturm, der sich im
Ort an der Straße befindet, ist schon von weitem zu erkennen. Der massive
Steinturm bietet einen guten Ausblick über die Straße und immer beobachtete
mind. ein Gardist oder Büttel des Barons Oremo Tjavlason Hammerfaust von dort
aus die Umgebung. Hinter dem Ort geht es langsam weiter bergab, nur noch
vereinzelt ragen einige Hügel aus der zunehmend dichteren Bewaldung. Der
Bergström wächst aufgrund der unzähligen Bäche, die ihn speisen schon auf
eine gehörige Breite von beinahe 10 Schritt an, wobei die Wassertiefe noch sehr
flach ist, und somit halbwegs gefahrlos zu durchqueren ist. Der Dschungel nimmt
dann aber derart überhand, dass nur noch Straße und Fluss erkennbar bleiben.
Hier sei dem Reisenden dringlich abgeraten sich auch nur ein kleines Stück von
der Straße zu entfernen und auch nachts sollte man wegen der wilden Tiere
besser auch nicht hier sein.
Glaubt man schon dieses Dickicht würde nie mehr enden, da bricht es endlich, völlig unerwartet, auf und gibt erste Teile einer Ebene frei. Auf einmal ist man umgeben von fruchtbaren Feldern und steuert geradewegs auf Swafnirsfold zu. Hinter der zweitgrößten Siedlung der Baronía erkennt man erst die freie Ackerfläche im ganzen Umfang. Über das freie Land führt einen die Straße schließlich zur Hauptstadt der Baroníe. Bevor man dieselbe allerdings erreicht, sticht einem der etwas nördlich Hammeroyds gelegene befestigte Baronsitz auf. Wenn man die Stadt erreicht, so geht es auf der Reichstraße noch ein Stück nach Süden, bevor man Bjarnim verlässt. Dieser Abschnitt ist einer der bestausgebauten Straßenstücke ganz Brabaks und kann sich aufgrund der Pflasterung sogar mit neureichischen Straßen vergleichen. Abseits der Straße wären dann noch besonders zu erwähnen, dass die Baronía noch einen großen See im Südwesten, namens Siljansee, besitzt.
II. Landwirtschaft, Bergbau, Fischerei und übrige Wirtschaft in Bjarnim
Die Landwirtschaft ist in der Baronie der wichtigste Erwerbsfaktor, denn der eigentliche Reichtum ergibt sich durch das weite Ackerland, das fast die Hälfte der Baronie bedeckt. Hier wird neben der Shatakwurzel, Mais, Reis und Hirse angebaut. Die hier angebauten Lebensmittel werden in die Teile Brabaks verkauft, in denen durch den Sumpf wenig Landwirtschaft möglich ist.
Viele Erzeugnisse aus der Baronía
Bjarnim werden zunächst nach Vinay, der Hauptstadt des Herzogtums, geschafft,
wo sie dann verkauft werden. Einiges wird über die Straße dorthin gebracht,
aber große Anteile werden in Hammeroyd auf kleine Schiffe verladen, um über
den Fluss nach Vinay zu gelangen.
Neben der Sylphur-Vinay-Straße und Fluss existiert auch eine Art Wegenetz, dass
alle Ortschaften der Baronía miteinander verbindet und dass den Zugang zu den
weitläufigen Feldern gewehrt. Diese Wege sind jedoch zumeist nicht mehr als
Trampelpfade und Feldwege.
Fischerei ist kein sehr
gewichtiger Faktor der Wirtschaft Bjarnims, nur am Siljansee ist das anderes,
die Bewohner des Seeufers leben hier ausschließlich vom Fischfang. Doch
immerhin sorgen die hier gefangenen Fische für eine gewisse Abwechslung im
Speiseplan. Ein weiterer Wirtschaftszweig ist das Schlagen von Edelhölzern im
Dschungel, doch dieser Anteil ist verschwindend gering.
Wichtig sind auch noch die drei
Minen der Thorwal-Berge, denn fast die ganze Bevölkerung der dortigen
Siedlungen arbeitet in ihnen oder zumindest mittelbar von ihnen. Es wird nach
Kupfer-, Eisen- und Zinnerzen gegraben, von Zeit zu Zeit stößt man auch auf
Kristalle oder Halbedelsteine. Wirklich wertvolle Mineralien, wie Gold, Silber
oder Adamanten konnten bislang
leider noch nicht gefunden werden.
In der Baronía Bjarnim leben rund
2300 Menschen davon ca. 10% Thorwaler. Diese Thorwaler bilden die Oberschicht.
Das Land gehört zu großen Teilen den Siedlungen. Die Einwohner wählen alle
paar Jahre aus den eigenen Reihen drei Kandidaten, aus denen der Baron das neue
Siedlungsoberhaupt (Hetmann/frau) bestimmt. Nur etwa ein Viertel der Felder
befinden sich in Privatbesitz und das fast ausschließlich in Besitz von
Thorwalern. Die hiesigen Thorwaler sind inzwischen "zivilisiert". Das
soll heißen, dass sie zu größten Teilen einem geregelten Beruf ausüben und
sehr viele von ihnen ein sehr gutes Benehmen aufweisen. Der größte Teil der
Bevölkerung sind allerdings ganz gewöhnliche Südländer.
III. Tabakplantage des Barons und sein Wohnsitz
Nördlich der Hauptstadt findet
sich unweit der wichtigsten Straße der Baronie eine wehrartige Anlage. Eine
Palisadenschüttmauer mit vier kleinen Türmchen beschützt das Haupthaus und
einige Nebengebäude und so kann man die burgähnliche Anlage nur durch das
Haupttor erreichen. Des nachts werden die Tore selbstverständlich geschlossen.
Auf der Anlage wohnt der Barón sowie einige Verwandte nebst Gesinde und Wachen.
Unweit dieser Anlage befindet sich auch das Haupthaus der Plantage, sowie die
Anbauflächen. Die Plantage des Barons ist die größte Plantage dieser Art in
der ganzen Baronie und trägt einiges zum Haushalt des Baronía bei. Angebaut
wird hier sowohl eine mildere (Blauer Hammeroyder), aber auch eine stärkere
(Herber Bjarnimer) Sorte Tabak. Verkauft werden diese über den Seeweg vor allem
ins Horasreich.
IV.
Wichtige Orte und Edle
Hammeroyd
Einwohner: | 394 (13% Thorwaler) |
Herrschaft: | Barón Oremo Tjalvason Hammerfaust |
Tempel: | Swafnir und Peraine |
Befestigung: | Palisadenwall mit zwei Türmen |
Garnison: | 1 Gardist des Barón und 10 Büttel |
Hammeroyd ist die Hauptstadt der
Baronía Bjarnim. Von den 394 Einwohnern sind 53 thorwalscher Abstammung.
Hammeroyd liegt an der großen Nord-Süd-Straße, die nach Vinay führt. Die
Bedeutung von Hammeroyd innerhalb der Baronía ist nicht nur so hoch, weil hier
der Baron seinen Sitz hat, sondern vor allen Dingen, weil hier viele Güter
verschifft und nach Vinay geschickt werden, denn erst ab Hammeroyd ist der Fluss
schiffbar. Eine Brücke über den Fluss, der die Baronía Bjarnim in zwei Hälften
teilt gibt es nicht. Allerdings hat ein Thorwaler aus Hammeroyd bereits vor
Jahren einen Fährdienst eröffnet, der Wagen, Waren und Passagiere über den
Fluss bringt und holt. Die Fähren landen auf der anderen Seite in dem Ort
Swafnirsholm. In der Stadt gibt es neben dem einzigen Gasthof, dem Blauen Bären,
noch eine Kneipe, die Bergström-Spelunke. Des weiteren
werden von Handwerkern noch eine Vielzahl von Dienstleistungen angeboten
und auch einen fähigen Heiler gibt es in der Stadt. In
Hammeroyd ist der Anteil der Bauern viel geringer, als in allen anderen Orten
der Baronía.
Swafnirsfold
Einwohner: | 332 (11% Thorwaler) |
Hetfrau: | Jurga Surasdotter Hammerfaust |
Tempel: | Peraine |
Garnison: | 5 Büttel |
Swafnirsfold ist sehr zentral
gelegen und immerhin der zweitgrößte Ort der Baronie. Der wichtigste
Erwerbszweig ist hier neben der Landwirtschaft die Forstwirtschaft und so gibt
es hier auch ein bedeutendes Sägewerk, das den nahen Wald stetig kleiner werden
lässt.
Swafnirsholm
Einwohner: | 212 (10% Thorwaler) |
Herrschaft: | Don Tore Tjalvason Hammerfaust |
Tempel: | Swafnir |
Garnison: | 5 Büttel |
Auf der anderen Seite des Bergström,
Hammeroyd gegenüber gelegen, ist Swafnirsholm
ein wichtiger Ort der Baronie. Der Don von Swafnirsholm ist der ehemalige
Baron. Er trat zugunsten des jetzigen Barons, wegen seiner Beinwunde zurück. Er
selbst folgte damals seiner Mutter Baronin Tjalva Beornsdottir Hammerfaust,
jedenfalls genießt er immer noch großes Ansehen in der gesamten Baronie.
Kopparskin
Einwohner: | 47 (5% Thorwaler, 10% Zwerge) |
Herrschaft: | Dorfschulze Olaf Bronson |
Besonderheiten: | Wachturm |
Garnison: | 1 Gardist des Barón und 3 Büttel |
Der Ort liegt in den Bergen, erwähnenswert
ist hier vor allem der Wachturm, sowie, daß sich hier eine Zwergenfamilie mit 5
Mitgliedern niedergelassen hat und hier als Schmiede und Gießer mit den den
Erzen aus den nahen Minen arbeiten. Die Anwesenheit der Zwerge erklärt auch,
warum es in dem kleinen Ort immerhin zwei Kneipen und ein Gasthaus gibt, wobei
die Reichsstraße sicher auch ihren Teil dazu beiträgt. Der älteste der Zwerge
und somit das Familienoberhaupt der kleinen Gruppe ist Alborax, Sohn des
Ambrolosch.
Die Baronía besäße natürlich
noch etliche weitere Orte, die beschreibenswert wären, doch dem Wissbegierigen
wird geraten sich selbst einmal umzuschauen.
Text: Philipp Czap
(Originaltext von Felix Tauchert, Erweiterungen
durch Philipp Czap)